Technikantinnen berichten
Louisa: Technikum und Reisen - ein gut genutztes Jahr
Hallo, ich bin Louisa und habe 2023 am Niedersachsen-Technikum teilgenommen. Nach meinem Abitur, welches ich an der Sophienschule Hannover 2023 absolviert habe, war ich unsicher, welchen Weg ich berufstechnisch danach einschlagen sollte. Mein Plan ist es, eines Tages einen Beruf im MINT-Bereich auszuüben, der beim Thema Klimawandel und Naturschutz hilft. Dementsprechend wollte ich etwas Naturwissenschaftliches / Technisches studieren, hatte aber noch keine klare Vorstellung davon, welches Fach. Bei der Berufsberatung in der Schule erfuhr ich vom Niedersachsen-Technikum und erkannte, dass das Programm die Gelegenheit wäre, um mir bei meiner Studienwahl zu helfen und gleichzeitig etwas Berufserfahrung zu sammeln.
Da ich dachte, dass ich als Chemikerin meine beruflichen Ziele erreichen kann, bewarb ich mich im Rahmen des Technikums bei Continental bei einer Firma namens Benecke-Kaliko AG, die sich auf die Kunstlederproduktion spezialisiert hat, um einen Einblick in das Berufslebens eines Chemikers zu erhalten.
In meinem Projekt beschäftigte ich mich mit den Fertigungszeiten bestimmter Bauteile. Diese Zeiten setzen sich aus der Fräszeit, also der Laufzeit der Maschine, und der Rüstzeit, die für die Vorbereitung wie das Säubern der Maschine benötigt wird, zusammen. Meine Aufgabe war es, die Fertigungszeiten eines Projekts zu sammeln und die kalkulierten mit den tatsächlichen Zeiten zu vergleichen.
Mein Praktikum absolvierte ich in der Abteilung Polyurethan, wo ich an biobasierten Zusätzen für Kunstleder forschte. Dabei arbeitete ich sehr frei, da ich eigene Versuche durchführte, in denen ich Probekörper anfertigte und diese dann selbst testete. Die Ergebnisse der Testungen interpretierte ich mit Hilfe meiner Betreuer und entwickelte neue Versuchsansätze.
An den Montagen besuchte ich die Vorlesungen Konstruktionsgrundlagen und Chemie an der Hochschule Hannover. Ich schrieb außerdem die Klausuren in diesen Fächern mit und bestand diese auch. Nach den Vorlesungen ging ich meist mit meinen Freundinnen vom Technikum in der Kantine essen, anschließend gingen wir zum sogenannten Nachmittags-Programm. Jede Woche besuchten wir wissenschaftliche Institute oder Firmen und lernten etwas über neueste Forschungen und MINT-Berufe.
Für mich war das Niedersachsen-Technikum in mehreren Hinsichten für meine Entwicklung unterstützend. Es unterstützte meine Studienwahl, da ich merkte, dass ich ganz sicher kein Chemie studieren möchte. Stattdessen fand ich aber den Studiengang nachhaltige Ingenieurwissenschaften, mit dem ich sehr glücklich bin. Hinzu kommt, dass ich bereits einen Einblick in den Studien-Alltag bekommen habe und bereits 2 Klausuren mitschreiben konnte.
Am wichtigsten war mir allerdings, dass mir das Technikum ermöglicht hat, in der zweiten Jahreshälfte vor dem Studium zu reisen. Ich habe also das Jahr gut genutzt, indem ich erst viel gearbeitet habe und konnte mir dann vor meinem Studium einen Traum erfüllen und 2 Monate durch Asien reisen. Nicht zuletzt durch das Geld, das ich während des Technikums verdient habe.
Ich empfehle jedem das Technikum, wenn du ein Jahr Pause nach der Schule machen möchtest und noch nicht sicher mit deiner Berufswahl bist. In vieler Hinsicht ist das Technikum eine Investition in dich selbst. :)